6. Generation startet mit kreativen Innovationen


Janina und Marc Ruberg übernehmen Aufgaben in der strategischen Unternehmensplanung

Gebr. Ruberg ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich bei seiner Gründung im Jahr 1848 ganz auf den Mühlenbau konzentrierte. Kunden waren vorwiegend Mühlenbetreiber und bäuerliche Betriebe in den Landkreisen Höxter, Warburg und Paderborn. Nach einiger Zeit gingen jedoch so viele Aufträge aus ganz Deutschland ein, dass die Nachfolger des Firmengründers Christian Ruberg den Betrieb peu à peu vergrößerten. Der Personalstand stieg in den 1960er Jahren auf 50 Mitarbeiter. Mit dem Wandel von der bäuerlichen Landwirtschaft zur Agrarindustrie veränderten sich auch die Anforderungen an den Nieheimer Mühlenbauer. Getreidesilos und Großanlagen wie z.B. Futtermittelwerke waren nun gefordert. Die Unternehmensleitung ließ sich auf deren Bau ein, ohne jedoch das Kerngeschäft zu vernachlässigen.

Heute fertigt Gebr. Ruberg mit seinen 55 Festangestellten und 10 Auszubildenden qualitativ hochwertige, langlebige, mit modernster Steuerungstechnik ausgestattete Spezialmaschinen für global agierende Großkonzerne in der ganzen Welt. Produziert wird unter anderem für die Lebensmittel- und Agrarindustrie, die Futtermittel- und Gewürzmittelindustrie, für Umwelt- und Recyclingunternehmen, für die Automobil- und Holzbranche sowie für die Kunststoff- und Pharmaindustrie. Geleitet wird das moderne Familienunternehmen in der fünften Generation von Alhard Ruberg.

 

Mit familiärem Zusammenhalt in die sechste Generation

 Zusammenstehen: Für (v. l.) Alhard, Marc und Janina Ruberg gilt das sowohl in der Familie, als auch im erfolgreichen Traditionsunternehmen.

 

Mittlerweile kann sich der Chef „mit einer gewissen Gelassenheit“ aus der Verantwortung zurücknehmen, denn mit der 29-jährigen Tochter Janina und dem 31-jährigen Schwiegersohn Marc  ist vor einem Jahr die nachfolgende Generation in das Unternehmen eingestiegen und hat sich an verantwortlicher Stelle positioniert und etabliert. Beide haben in renommierten Hamburger Unternehmen eine solide kaufmännische Ausbildung erhalten und anschließend Betriebswirtschaft studiert.

Janina Ruberg, die das Innere des väterlichen Betriebs von Kindesbeinen an kennenlernte, übernahm nach ihrer Rückkehr die Leitung der Personalabteilung. Da es Marc Ruberg ganz wichtig ist, über alle „Betriebsgeheimnisse und Betriebsabläufe“ genau Bescheid zu wissen, durchläuft er zurzeit alle Abteilungen. Zukünftig wird er für den Verkauf zuständig sein, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und neue Märkte zu erschließen. Die Frage, wie die Zusammenarbeit von Jung und Alt funktioniert, kann deutlicher nicht ausfallen. „Es ist alles gut“, kommentiert Alhard Ruberg mit einem selbstzufriedenen Lächeln. „Die jungen Leute haben alle Freiheiten.  Und bisher haben sie diese zum Wohl des Unternehmens sehr gut genutzt.“ Lobend erwähnt er die Aktivitäten und Entscheidungen, die zum Beginn der Corona Krise in Zusammenarbeit eingeleitet und mit Erfolg umgesetzt worden sind.  Aufgrund der prekären Lage musste schnell und vorrauschauend ein Konzept entwickelt werden, um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu schützen und das Unternehmen trotzdem am Laufen zu halten. Hierbei wurden unterschiedliche Arbeitszeitmodelle für den Betrieb und das Büro entwickelt, welche unter anderem die Arbeit von zu Hause aus ermöglichten.

Vom Homeoffice auf Dauer hält man bei Gebr. Ruberg jedoch nur wenig. „Die Menschen entfremden sich und neue persönliche Bindungen kommen so nur schwer zustande“, ist die Meinung des 62-jährigen Chefs. Ihm fehlen bei Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten die Nähe, die Körpersprache und der oft alles entscheidende feste Händedruck.

 

Die Face-to-FaceKommunikation lässt sich durch nichts ersetzen!“

Obwohl Janina und Marc Ruberg die modernen Kommunikationstechniken zu schätzen und gezielt zum Vorteil des Unternehmens einzusetzen wissen, denken sie in diesem Punkt wie der Senior. „Die Vorteile der Face-to-FaceKommunikation lassen sich durch nichts ersetzen“, sagt Janina, während Marc an Verkaufsgespräche erinnert, die sich bei einer Tasse Kaffee oder einem gepflegten Essen einfacher gestalten und besser entwickeln, als in Videokonferenzen.

In der Zukunftsplanung liegen die Meinungen des „Dreigestirns“ ebenfalls eng beieinander. Während Janina in der Azubi-Suche mit intensiver Werbung in diesem Jahr gleich „acht motivierte junge Leute“ für eine Ausbildung bei Gebr. Ruberg begeistern konnte, wollen Alhard und Marc Ruberg gemeinsam langjährige Geschäftsbeziehungen pflegen und neue Kunden hinzugewinnen. Dabei sind sich beide darüber im Klaren, dass es nach Corona schwieriger werden wird. Aber sie sind auch fest davon überzeugt, dass Konzerne wie Henkel, Givaudan oder Unilever die Mischanlagen des Nieheimer Maschinenbauers nach wie vor weltweit einsetzen werden.

 

Das Unternehmen lebt vom Miteinander

 „Wir leben zusammen und wir arbeiten zusammen. Wir reden miteinander und entscheiden miteinander“, lässt Alhard Ruberg erkennen, mit welcher Philosophie er das Traditionsunternehmen in die Zukunft steuern möchte. Und er nickt zustimmend, wenn Marc erklärt, dass er gerne die Angestellten, soweit das möglich ist, in Entscheidungsprozesse einbinden möchte. Worauf die folgende Generation sonst noch baut, ist von Janina zu erfahren. „Ich hoffe, dass wir den Papa noch ganz viele Jahre um Rat fragen können“, sagt sie mit einem Seitenblick, der verrät, wie eng die Familienbande bei Gebr. Ruberg geknüpft sind.

  

 Jugendlicher Elan im Verbund mit jahrzehntelanger Erfahrung lassen die Geschäftsführung des weltweit operierenden Maschinenbauers optimistisch in Zukunft blicken. (v. l.) Marc, Alhard und Janina Ruberg.

 

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